Denkmalschutz

Referat

Erhalt historischer Bauwerke und Monumente

 

Wir bieten Ihnen chemisch-analytisch und mineralogische Prüfungen zur Charakterisierung und Bewertung von Werksstoffen und Konservierungsmitteln im Denkmalschutz sowie Untersuchungen zu Verwitterung und Schädigungsprozessen mineralischer Baustoffe. Unser Tätigkeitsbereich umfasst alle Aspekte der Baustoffprüfung, auch als Basis für Schadensuntersuchungen.

Unsere Dienstleistungsschwerpunkte

In-situ und zerstörungsfreie Analytik

Wir unterstützen Sie bei Ihrer Objektuntersuchung mit in-situ und zerstörungsfreien Messmethoden zur Materialcharakterisierung, z.B. Identifizierung von Veränderung von Pigmenten, Bestimmung von Art und Belastung mit bauschädlichen Salzen und der Herkunftsbestimmung verschiedener Sandsteine.

Chemische und mineralogische Prüfung

Wir prüfen und bewerten für Sie Konservierungsmittel und Schutzstoffe für Naturstein und andere mineralische Werkstoffe. In unserem Prüflabor stehen Ihnen modernste Messgeräte zur Ermittlung der Zusammensetzung und Schadstoffbelastung von Bohrmehl- und Bruchproben zur Verfügung.

Strategische Beratung für den Erhalt historischer Bauwerke

Wir entwickeln zusammen mit Ihnen geeignete Strategien für die Konservierung von Naturstein und unterstützen Sie bei der Auswahl des optimalen Ersatz- oder Ergänzungsgesteins für Ihr Bauvorhaben.

Aufgaben und fachliche Schwerpunkte

Eine detaillierte Schadensanalyse ist die Grundlage für eine optimale und wirtschaftliche Planung einer gezielten Instandsetzung bzw. Restaurierung. Hierfür setzen wir zerstörungsfreie und minimalinvasive in-situ Messverfahren und vielfältige Laborunteruntersuchungen an entnommenen Materialproben ein. Langjährige Erfahrungen in der Interpretation und Einordnung der Ergebnisse nutzen wir für Sie, um individuelle Instandsetzungskonzepte für Ihr Objekt zu erarbeiten. Zu unseren Untersuchungsverfahren zählen unter anderem:

  • Mobile und zerstörungsfreie NIR- Ramanspektroskopie und pRFA
  • Ultraschall – Laufzeitmessungen in Transmission und Reflexion
  • Bohrwiderstandsmessung zur Aufnahme von Verwitterungsprofilen
  • Ionenchromatografie zur Bestimmung der Salzbelastung
  • Baustoffmikroskopie für die Material- und Gefügeanalyse (Polarisationslichtmikroskopie und REM/EDX)
  • Phasenbestimmung mit Röntgendiffraktometrie (qualitativ und quantitativ)
  • FT-IR – Spektrometrie für die Bindemittelanalyse
  • Thermische Analyse mit TG/DSC
  • Röntgenfluoreszenzanalyse
  • Bestimmung gesteinsphysikalischer und feuchtetechnischer Kennwerte nach DIN EN - Prüfverfahren
  • Und viele mehr...

Gerne beraten wir Sie, welche Untersuchung für Ihre Problemstellung erfolgversprechend ist.

Wir beteiligen uns aktiv in Fachorganisationen und bringen so als unabhängige Stelle wichtige Erkenntnisse aus Forschung, Entwicklung und Anwendung in Richtlinien und Normen ein.

Mitarbeit in der WTA (Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung in der Denkmalpflege e.V.):

  • Referat 3 Naturstein und Kunststein (stellvertretende Leitung)
  • Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Archeometry Workshop“

In Zusammenarbeit mit der ABK Stuttgart, Studiengang Restaurierung (Akademie der bildenden Künste Stuttgart) ermöglichen wir es Studierenden praxisnahe Einblicke und Kenntnisse im Themenfeld Steinkonservierung zu erlangen.

Wir forschen für Sie im Bereich der Restaurierung und des Kulturgüterschutzes und entwickeln Lösungen zu aktuellen Problemstellungen.

  • Grundlagen der Verwitterung und Schadensentwicklung von Naturstein, Kunststein und mineralischer Baustoffe (historische Putz- und Mauermörtel)
  • Entwicklung und Anwendung von Strategien für die Qualitätssicherung in der Restaurierung des Kulturgüterschutzes
  • Präventive Konservierung von Kunst- und Kulturgütern im In- und Außenbereich
  • Anwendung zerstörungsfreier in-situ – Messmethoden für die Material- und Feuchtebestimmung
  • Ultraschall- und Bohrwiderstandsmessung an historischen Materialien zur Ermittlung des Erfolgs von Festigungs- und Konservierungsmaßnahmen
  • Baustoffmikroskopie zur Materialcharakterisierung

Modellhafte Konservierung der anthropogen umweltgeschädigten Felsenkapellen von St. Salvator (Schwäbisch Gmünd) in Verbindung mit der Ermittlung eines neuen Steinkonservierungsmittels zur Anwendung in nassem Umfeld DBU-AZ: 28983/01

Die Wandoberflächen in der oberen Felsenkapelle von St. Salvator in Schwäbisch Gmünd zeigen eine bildliche Reliefdarstellung aus dem Leben Christi (Ölbergdarstellung, entstanden 1620). Diese in Deutschland einzigartige Darstellung ist direkt aus dem Felshang, der aus Stubensandstein des mittleren Keupers besteht, herausgearbeitet. Verwitterungsvorgänge, haben zu einem starken Kornbindungsverlust geführt. In Teilbereichen sind schwarze Krusten mit dahinter liegenden Auflockerungszonen sowie mikrobieller Befall aufgetreten. Ein fortschreitender Verlust der originalen Oberflächen war festzustellen und eine baldige konservierende Behandlung daher unumgänglich. Hier setzte das Forschungsprojekt unter Federführung der Materialprüfungsanstalt an, das sich zum Einen der Entwicklung eines Steinfestigungsmittels für dauerfeuchte Untergründe und zum anderen der damit möglichen Musterkonservierung der Felsenkapellen widmete. Besonderes Augenmerk wurde auf die Problematik Salzbelastung und mikrobieller Befall gelegt.

Publikation: https://www.baufachinformation.de/modellhafte-konservierung-der-anthropogen-umweltgeschaedigten-felsenkapellen-von-st/fb/243484

Ihre Ansprechpartner

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Judit Zöldföldi

Dr. rer. nat.

Referatsleiterin

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